Insektenstiche

juniDer Frühling hat weite Teile Deutschlands erreicht und mit ihm kommen auch die Insekten. Manche sind wichtig für die Befruchtung der Pflanzenwelt, manche sind einfach nur lästig oder gar ärgerlich. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, die fliegenden Kreaturen zu ignorieren, aber manchmal stechen sie uns dennoch und einige Menschen reagieren dann sehr stark auf diese Stiche. Grundsätzlich sollte man überlegen, warum man gerade auf eine bestimmte Insektenart zu stark reagiert, gibt es einen Bezug zwischen mir und diesem Insekt?

Hat dieses Insekt Merkmale, mit welchen ich auch in anderen Lebenslagen Schwierigkeiten habe? Dies sind Fragen, die Ihnen weiterhelfen könnten, eine Überreaktion auf manche Insekten zu vermeiden, das gilt auch für große Angst vor bestimmten Insekten. Was genau macht mir eine solche Angst? Beschäftigen Sie sich mit dem Wesen des Insekts oder Tieres, das Sie in große Angst versetzt. Vielleicht erkennen Sie Parallelen zu anderen Bereichen Ihres Lebens. Für den Fall, dass die Beschäftigung mit Ihren Plagegeistern noch nicht erfolgreich war, stelle ich Ihnen einige homöopathische Mittel vor, die sich auch bei Insektenstichen sehr bewährt haben.

Ledum palustre
Der wilde Rosmarin. Er wächst in kalten Gegenden Nordeuropas und wirkt vor allem auf Muskeln, Bänder und Sehnen. Ledum gilt zusammen mit Arnica als ein wichtiges Mittel bei Traumata. Es hat zudem einen großen Bezug zum Gefäßsystem, wirkt bei Stauungen in den Kapillargefäßen, bei Entzündungen und Kälte der Hautoberfläche infolge gestörter Versorgung der Gewebe.
Ein Hauptmerkmal bei Ledum ist die ausgeprägte Kälte der betroffenen Hautstellen. Dennoch verlangt es den Betroffenen nach Abkühlung und er hält die schmerzende Körperstelle zuweilen in eiskaltes Wasser. Die Arznei gilt als wirksam bei Ekchymosen (eine Art Hautblutung), Prellungen mit schwierigem Verlauf und bei Unverträglichkeitsreaktionen bei einem Aufenthalt in heißen Klimazonen. Zudem gilt es als ein wichtiges Mittel für rheumatische Beschwerden.
Ledum ist ebenfalls ein gut wirksames Mittel bei heftig juckenden Insektenstichen, die sich durch kalte Anwendungen bessern. Es gilt als eine der wirksamsten homöopathischen Arzneien bei Insektenstichen verschiedenster Art (Mücken, Bienen, Wespen) und Stichverletzungen (Nadeln, Dornen), die sich entzündet haben. Es wird empfohlen bei Einstichen, die mit heftigem Jucken, Entzündungszeichen und einem Kälteempfinden an der Einstichstelle einhergehen.
Verschlimmerung durch örtliche warme Anwendungen.
Besserung durch kalte Kompressen.
Bei Menschen, die stark auf Insektenstiche reagieren, kann Ledum auch prophylaktisch gegeben werden (täglich ein Schluck C30).
Apis mellifica
ist die Honigbiene. Verwendet wird der ganze Körper der Biene.
Apis wird hauptsächlich zur Behandlung von Bienenstichen oder anderen Insektenstichen verwendet. Es eignet sich aber auch zur Behandlung anderer Beschwerden, die stechende, brennende Schmerzen mit Schwellung verursachen und eine Besserung durch kalte Anwendungen haben. Apis geht außerdem mit körperlicher Unruhe einher. Die Menschen sind oft aktiv, vital und geschäftig, suchen hierin ihre Befriedigung. Sie sind reizbar, schwer zufrieden zu stellen, misstrauisch und eifersüchtig. Sie können sehr ungeschickt sein, so dass ihnen Gegenstände aus der Hand fallen. Teilweise merken sie nicht, dass sie krank sind und wirken umso fröhlicher, je schlechter es ihnen geht.
Apis empfiehlt sich bei Stichen, die brennen, jucken und rasch anschwellen. Im Gegensatz zu Stichen, die sich durch Ledum bessern, fühlen sich Apis-Stiche heiß an.
Verschlimmerung ebenfalls durch örtliche Wärme.
Besserung durch kalte Anwendungen.
Urtica urens
ist die kleine Brennessel und ist hochwirksam bei Hautgeschehen, die Verbrennungen durch Brennesselpflanzen ähneln.
Es ist eines der besten Mittel von Verbrennungen ersten Grades und Insektenstichen, die heftiges Jucken, Brennen und Schwellung verursachen. Außerdem ist es wirksam bei Nesselsucht durch den Verzehr von Muscheln oder Meeresfrüchten. Die Nesselsucht hat bei Urtica rote, erhabene Papeln, die jucken, brennen und stechen. Bei Urtica sind alle Beschwerden mit Jucken und Schwellung verbunden. Es kann auch bei Folgeerscheinungen nach unterdrückten Hautausschlägen durch nicht-homöopathische Behandlung gut wirksam sein. Ebenfalls bei verminderter Milchbildung während der Stillzeit kann Urtica das Mittel der Wahl sein. Die Brüste sind bei den betroffenen Frauen geschwollen, zusätzlich kann die verminderte Milchbildung mit nesselsuchtartigen Hautausschlägen einhergehen oder eine Schwellung der Vulva mit Rötung, Trockenheit und heftigem Juckreiz mit sich bringen.
Dieses Mittel ist angezeigt bei Insektenstichen, die sich durch Jucken, Brennen, aber vor allem durch Nesselsucht kennzeichnen. Die nesselsuchtartigen Hautausschläge sehen aus wie nach dem Kontakt mit Brennnesseln, aus welchen die Arznei Urtica urens hergestellt wird.
Cantharis vesicatoria
Die spanische Fliege. In der Urtinktur wird es häufig zur Steigerung des Geschlechtstriebs eingesetzt, weshalb die homöopathische Arznei einen großen Bezug zu Beschwerden hat, die im Urogenitalbereich liegen oder von einem gesteigerten Geschlechtstrieb herrühren.
Cantharis hat eine große Überempfindlichkeit und brennende Schmerzen. Es wird sehr häufig erfolgreich bei Blasenausschlag auf der Haut eingesetzt. Im Körperinneren kann es im Verdauungstrakt zu heftigen Entzündungen führen, mit Tenesmus (andauernder, schmerzhafter Entleerungsdrang) und blutigem Stuhl. Die Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane bringen oft eine sehr schmerzhafte Blasenentzündung mit sich. Starke brennende Schmerzen beim Wasserlassen mit anhaltendem Harndrang, der nicht befriedigt werden kann, sind Merkmale dieses Mittels. Der Betroffene windet sich oder schreit vor Schmerzen. Eventuell kommt es zu einem Ansteigen der Libido, vor allem nachts. Grundsätzlich gehen die Symptome mit Wut oder großer Reizbarkeit einher.
Cantharis eignet sich bei Insektenstichen, die eine Reaktion hervorrufen, die Verbrennungswunden ähnelt. Bremsenstiche führen zuweilen zu solchen Verbrennungszuständen, bei denen sich Blasen bilden.
Besserung durch Kälte oder kalte Umschläge.
Dosierung (von Ledum, Apis, Urtica, Cantharis):
Ein Schluck C30 alle 15 Minuten während der ersten Stunden. Oft wirkt die jeweilige Arznei schon nach einmaliger Einnahme. Sollte nach einigen Stunden keine Besserung erfolgt sein, ist es nicht die richtige Arznei. Setzten Sie das Mittel dann bitte ab und wählen ein anderes oder wenden sich an einen erfahrenen Homöopathen.

Bleiben Sie gesund!